DER IRISH GLEN OF IMAAL TERRIER 

                            RASSEGESCHICHTE , RASSEPORTRAIT , RASSESTANDARD

Rassegeschichte

Der Irish Glen of Imaal Terrier stammt von der irischen Ostküste, aus der Grafschaft Wicklow,  die im Glen (=Tal) of Imaal liegt. Von diesem rauen wilden Tal hat diese sehr alte Rasse ihren Namen erhalten. Bereits um 1575 wurde sie erstmals erwähnt.

Als alter Bauernhund hatte der Irish Glen of Imaal Terrier ein beschäftigtes Leben und arbeitete hart für seinen Herrn. Seine Aufgaben bestanden darin, auf den Höfen Ratten und Mäuse zu fangen und kleinere Arbeitsmaschinen wie Butterfässer und Arbeitshäcksler anzutreiben, in dem er auf ledernen Bändern laufen mußte. Außerdem begleitete er seinen Herrn auch noch auf der Jagd nach Fuchs, Dachs und Otter. Er arbeitete lautlos und wenn nötig, kämpfte er bis zum Tode. Bevor es in Irland verboten wurde, kam  der Glen auch in fragwürdigen Hundekämpfen zum Einsatz. Natürlich war der Glen auch der treueste Freund und bewachte Haus und Hof, wobei er sich nie scheute, es auch mit einem viel größeren und stärkerem Gegner aufzunehmen.

Für seinen Besitzer war der Irish Glen of Imaal Terrier so wichtig wie das tägliche Brot, dabei  anspruchslos, genügsam und hart genug, um das karge Leben der Bauern zu teilen. Dieses harte Leben brachte eine gnadenlose Auslese mit sich. Nur die zähesten, härtesten und genügsamsten Glens überlebten, was die Rasse bis heute prägt.

Die Abstammung des Irish Glen of Imaals ist bis heute ein irisches Geheimnis. In Irland selbst war der Glen nie zahlreich vertreten und verließ seine angestammte Heimat erst 1980. Bis dahin bewahrten ihn die Eigentümer als einen echten Naturburschen, geprägt von großem Mut, Geschicklichkeit und Ausdauer. 1933 wurde die Rasse vom Irish Kennel Club  ( I.K.C.) offiziell anerkannt. Die internationale Anerkennung durch die F.C.I.  erfolgte 1981. Nach Deutschland kam der Irish Glen of Imaal Terrier Mitte der 80er Jahre. Derzeit sind rund 520 Hunde  in das Zuchtbuch des KfT  (Klub für Terrier) eingetragen.

 Rasseportrait

Heute ist der Irish Glen of Imaal Terrier ein sanfter und gelehriger Familienhund. Sein ausgeglichenes  und treues Wesen , sowie sein mittleres Temperament machen das Leben mit ihm sehr angenehm. Der Irish Glen of Imaal Terrier  ist sehr verschmust, stets fröhlich und gut gelaunt und am liebsten „mitten drin“. Er genießt jede Aufmerksamkeit und Zuwendung, ohne jedoch zu fordern. Vielmehr verfolgt er seine Umgebung mit seinem wachen Blick und hat er so Aufmerksamkeit erlangt, zeigt er seine Freude darüber mit kräftigen Schlägen der Rute. Ist die Freude besonders groß, kann auch schon mal sein Temperament mit ihm durchgehen. Kinder sind gerngesehene Spielkameraden, wenn sie ihm den Respekt entgegenbringen , den er auch zeigt . Haustiere akzeptiert er bei gegenseitiger Gewöhnung  in der Regel problemlos. Fremden gegenüber ist  der  Irish Glen of Imaal stets freundlich, schnell hat er mit seiner ansteckenden Fröhlichkeit, seinem Charme und seinem unwiderstehlichem Blick alle Sympathien auf seiner Seite. Ist er doch ein Terrier, der viel Persönlichkeit ausstrahlt. Neuem begegnet er aufgeschlossen und furchtlos – am liebsten ist er überall mit seiner Nase dabei. Überhaupt  ist alles was neu ist  – fremde Menschen, neue Umgebung, ein Gegenstand, der sich  bisher nicht dort befand –   sehr interessant und muß genauestens untersucht werden. Der Irish Glen of Imaal Terrier  ist ein besonders aufmerksamer Beobachter. Zusammen mit seinem lieben Wesen  und seinem Bestreben, alles richtig zu machen, zeigt er sich sehr anpassungsfähig und gelehrig und entwickelt eine sehr enge Beziehung zu seiner Familie. Diese begleitet er am liebsten, wann immer es geht. Als sehr menschenbezogener Terrier würde er diese im Ernstfall sogar bis zum Tod verteidigen. In ihrer Nähe fühlt er sich am wohlsten.

Charakteristisch für den Glen ist sein großer Mut, sein Selbstbewußtsein und seine überdurchschnittliche Intelligenz. Eine ausreichende Auslastung und Kopfarbeit sind für den cleveren Vierbeiner wichtig. Dabei bereiten ihm so ziemlich alle Aktivitäten Freude. Ob Hundesport, Suchspiele oder das Erlernen von Kunststückchen – für jeden Spaß ist er zu haben.

Trotz seiner kurzen Läufe ist er sehr beweglich, durch seinen muskelösen Körperbau ein kleines Kraftpaket. Besondere Merkmale sind seine leicht gebogenen Vorderläufe mit nach außen gedrehten Pfoten, sein großer Kopf und seine ausgeprägte Brust. Der Irish Glen of Imaal Terrier ist ein sehr ausgeglichener Hund, der auf der einen Seite  große Ruhe ausstrahlt, auf der anderen Seite jedoch sofort einsatzbereit ist und, falls erforderlich, sein Heim und seine Familie energisch bewacht und verteidigt.

Als lautlos arbeitender Terrier bellt er kaum. Auch ist er weniger erregbar als andere Terrier. Zuweilen zeigt sich auch schon mal der irische Dickkopf , aber nachtragend ist der Glen nicht. Aufgrund seiner Herkunft verträgt er große Hitze nicht besonders gut. Er mag das raue Klima und wenn ihm der Wind um die Nase weht. Raufen mit anderen Hunden macht dem Irish Glen of Imaal Terrier  besonders großen Spaß. Stimmt allerdings die Chemie nicht , oder kommt ihm der andere frech, so kriegt der auch Bescheid. Gefallen läßt sich ein Glen nur selten etwas. Wichtig  ist deshalb seine frühe Sozialisation im Umgang mit anderen Hunden und der Kontakt mit vielen Hunden verschiedener Rassen und unterschiedlichen Alters.

Da der Irish Glen of Imaal noch sehr ursprünglich und nicht überzüchtet ist, handelt es sich hier um eine noch sehr gesunde und robuste  Rasse. Sein Fell besitzt ein raues Deckhaar mit weicher Unterwolle, das getrimmt werden muß. Ansonsten ist sein selbstreinigendes Fell sehr pflegeleicht. Die Fellfarbe ist Weizen oder Brindle (Blau gestromt).

Eine konsequente aber liebevolle Erziehung macht den Irish Glen of Imaal Terrier  zu einem treuen, angenehmen und sanften Begleiter , der sich leicht und gerne führen läßt.

Rassestandard

FEDERATION CYNOLOGIQUE INTERNATIONALE (AISBL) SECRETARIAT GENERAL: 13, Place Albert 1er B – 6530 Thuin (Belgique) __________________________________________________________________

  1. 2001 / DE
    F.C.I. – Standard N° 302

IRISH GLEN OF IMAAL TERRIER
(Irischer Glen Of Imaal Terrier)

ÜBERSETZUNG : Elke Peper / Offizielle Originalsprache (EN).
URSPRUNG : Irland.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN OFFIZIELLEN STANDARDS : 27. 01. 2001
VERWENDUNG: Wie alle anderen Terrier, so mußte auch der kleine, zähe Irische Glen of Imaal Terrier Dachs und Fuchs jagen und die Rattenpopulation so klein wie möglich halten.
Heutzutage ist er jedoch ein sanfter und gelehriger Familienhund.
KLASSIFIKATION FCI : Gruppe 3 Terrier.
Sektion 1 Hochläufige Terrier.
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Wie viele andere Rassen der Terriergruppe, die von den vornehmen Jagdherren bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts nicht zur Kenntnis genommen wurden, so ist auch der Irische Glen nicht das Ergebnis neuerer Zuchtexperimente, sondern vielmehr eine alte Rasse, die jedoch über lange Zeit hinweg einfach ignoriert wurde. Sein Vorkommen ist stark beschränkt auf die öde, rauhe Gegend des Irischen Glen of Imaal. Die Bauern dieser Region, die von Soldaten abstammten, die als Entgelt für ihre Dienste für die Bristische Krone im 16. Und 17, Jahrhundert Land erhalten hatten, mußten alle ihnen angeborene Schläue und Geschicklichkeit anwenden, um in diesem rauhen Terrain zu überleben. Ein Hund, der sich im täglichen Überlebenskampf nicht behaupten konnte, wäre nicht toleriert worden.
Also mußte der Irische Glen viele Stunden lang Räder antreiben, und er wurde auch oft im zweifelhaften „Sport“ des Kampfes gegen andere Hunde in die Arena geschickt, ein Brauch, der heutzutage der Vergangenheit angehört.
Bevor der Irische Glen of Imaal Terrier auf Hundeausstellungen in Erscheinung trat, hatte sich die Rasse über Generationen durch harte Arbeit zu dem starken, harten Hund entwickelt, den wir heute kennen. Der Irische Kennel Club erkannte die Rasse 1934 offiziell an, und bald darauf wurde zur Förderung der Rasseinteressen ein Club gegründet.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Von mittlerer Größe mit mittellangem Haar, den Eindruck von großer Stärke und maximaler Substanz für die Größe des Hundes vermittelnd.
WICHTIGE PROPORTIONEN : Körper länger als hoch und tiefgestellt.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Aktiv, beweglich, lautlos arbeitend; wenn erforderlich, entschlossen und temperamentvoll mit großem Mut, sonst sanft und gelehrig viel Persönlichkeit ausstrahlend.
Sein treues, liebes Wesen macht ihn zu einem sehr geschätzten Haus- und Begleithund. Man sagt über den Irish Glen of Imaal, er sei weniger leicht erregbar als andere terrier, obwohl er jederzeit dazu bereit ist, falls notwendig, eine Verfolgung aufzunehmen..
KOPF
OBERKOPF
Schädel : Von guter Breite und ansehnlicher Länge.
Stopp: Ausgeprägt.
GESICHTSSCHÄDEL
Nasenschwamm : Schwarz.
Fang : Kräftiges Vorgesicht, sich zur Nase hin verjüngend.
Kiefer/Zähne : Kiefer stark. Zähne gesund, gleichmäßig, kräftig, von guter Größe. Scherengebiß.
AUGEN : Braun, mittelgroß, rund, weit voneinander eingesetzt; helle Augen sollten bestraft werden.
OHREN : Kleine Rosenohren oder bei Aufmerksamkeit halb aufrecht getragen, in der Ruhe nach hinten gelegt. Voll herabhängende oder Stehohren sind unerwünscht.
HALS : Sehr muskulös, von mäßiger Länge.
KÖRPER : Tief und lang, länger als hoch.
Rückenlinie : Gerade, horizontal.
Lenden: Kräftig.
Brust: Breit und stark, gut gewölbte Rippen.
RUTE: Kupiert; am Ansatz kräftig, hoch angesetzt, fröhlich getragen. Die Ruten der Welpen werden auf halbe Länge kupiert. Eine natürliche (unkupierte) Rute ist in Ländern, in denen ein gesetzliches Kupierverbot besteht, zulässig.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND :
Schulter: Breit, gut bemuskelt, gut zurück gelagert.
Vorderläufe: kurz, gebogen, mit guter Knochen-stärke.
Vorderpfoten: Kompakt und kräftig mit runden Ballen; sie werden vom Vordermittelfuß aus leicht nach außen gestellt.
HINTERHAND :
Allgemeines: Stark und muskulös.
Schenkel: Gut entwickelt.
Kniegelenk: Gut gewinkelt.
Sprunggelenke: Weder einwärts noch auswärts gedreht.
Hinterpfoten: Kompakt und kräftig mit runden Ballen
GANGWERK: Frei, keinesfalls steppender Gang („hackney“ = Hochwerfen der Vorderläufe ohne Raumgriff); mühelos raumgreifend mit gutem Schub aus der Hinterhand.
HAARKLEID
Haar: Mittellang, von rauher Textur mit weicher Unterwolle; das Haar darf so zurechtgemacht werden, daß die Konturen des Hundes glatt und ordentlich sind.
Farbe:
⦁ • Blau gestromt, jedoch ohne schwarzen Anflug.
⦁ • Weizen, von heller Weizenfarbe bis zu rötlich-goldener Schattierung.
⦁ • Welpen entsprechen gewöhnlich schon bei der Geburt ihrem Typ; sie sind weizenfarben, rötlich oder blau.
⦁ • Die Maske ist üblicherweise schwarzblau; ein blauer Streifen kann sich auf dem Rücken, auf der Rute und auf den Ohren befinden. Diese dunkleren Markierungen hellen während des Heranwachsens auf.
GRÖSSE UND GEWICHT
Widerristhöhe : Rüden höchstens 35,5 cm, Hündinnen entsprechend weniger.
Gewicht : Rüden 16 kg, Hündinnen entsprechend weniger.
FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muß als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.
⦁ • Hängeohren wie die eines Jagdhundes
⦁ • Vorbiβ, Rückbiβ
⦁ • Zu kurz im Körper
⦁ • Gerade Front
DISQUALIFIZIERENDE FEHLER
⦁ • Aggressive oder űbermäβig ängstliche Hunde
⦁ • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstőrungen aufweisen.
⦁ • Farbe schwarz mit loh
⦁ • Schmales Vorgesicht
N.B.
⦁ • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
⦁ • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.

Irish Glen of Imaal Terrier  –  der kleine Ire mit dem großen Herz